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Die deutschen Lieblingsmärchen / Самые любимые немецкие сказки. Уровень 1
Die deutschen Lieblingsmärchen / Самые любимые немецкие сказки. Уровень 1
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Die deutschen Lieblingsmärchen / Самые любимые немецкие сказки. Уровень 1

„Wer hat von meinem Brötchen genommen?“

Der vierte sprach:

„Wer hat von meinem Gemüschen gegessen?“

Der fünfte sprach:

„Wer hat mit meinem Gäbelchen gestochen?“

Der sechste sprach:

„Wer hat mit meinem Messerchen geschnitten?“

Der siebente sprach:

„Wer hat aus meinem Becherlein getrunken?“

Und dann der erste sprach:

„Wer hat in mein Bettchen gelegen?“

Die anderen kamen und sprachen:

„In mein Bettchen hat auch jemand gelegen“.

Der siebente aber, als er in sein Bett sah, erblickte Schneewittchen. Nun rief er die ändern. Die sieben Zwerge holten ihre sieben Lichtlein und beleuchteten Schneewittchen.

„Ach, mein Gott! Ach, mein Gott!“ riefen sie, „was ist das Kind so schön!“

Sie hatten so große Freude, daß sie es nicht aufweckten. Der siebente Zwerg schlief bei seinen Freunden, bei jedem eine Stunde: da war die Nacht herum.

Als es morgen war, erwachte Schneewittchen. Wie es die sieben Zwerge sah, erschrak es. Die sieben Zwerge waren aber freundlich und fragten:

„Wie heißt du?“

„Ich heiße Schneewittchen“, antwortete es.

„Wie bist du in unser Haus gekommen?“ sprachen weiter die Zwerge.

Da erzählte es ihnen alles. Die Zwerge sprachen:

„Willst du unsern Haushalt versehen, kochen, betten, waschen, nähen und stricken, und willst du alles ordentlich und reinlich halten?“

„Ja“, sagte Schneewittchen.

„So kannst du bei uns bleiben“, sprachen die Zwerge.

Und blieb Schneewittchen bei ihnen. Das Haus war in Ordnung. Morgens gingen sie in die Berge und suchten Erz und Gold. Abends kamen sie wieder, und da mußte ihr Essen bereit sein. Den Tag über war das Mädchen allein. Da warnten es die guten Zwerglein und sprachen:

„Hüte dich vor[6 - hüte dich vor – берегись] deiner Stiefmutter, die wird bald wissen, daß du hier bist. Laß ja niemand herein![7 - Laß ja niemand herein! – Никого не впускай!]“

Und die Königin trat vor ihren Spiegel und sprach:

„Spieglein, Spieglein

an der Wand,

wer ist die schönste

im ganzen Land?“

So antwortete der Spiegel:

Da antwortete der Spiegel:

„Frau Königin,

Ihr seid die schönste hier,

aber Schneewittchen

über den Bergen

bei den sieben Zwergen

ist noch tausendmal

schöner als Ihr“.

Da erschrak sie; denn sie wußte, daß der Spiegel keine Unwahrheit sprach. Sie merkte, daß Schneewittchen noch am Leben war. Solange sie nicht die schönste war im ganzen Land, ließ ihr des Neid keine Ruhe.

Und färbte sie sich das Gesicht und kleidete sich wie eine alte Krämerin[8 - eine alte Krämerin – старая торговка] und war ganz unkenntlich. In dieser Gestalt ging sie über die sieben Berge zu den sieben Zwergen. Die Königin klopfte an die Türe und rief:

„Schöne Ware feil![9 - Schöne Ware feil! – Продаю хорошие товары!] Feil!“

Schneewittchen guckte zum Fenster heraus und rief:

“Guten Tag, liebe Frau, was habt Ihr zu verkaufen?“

„Gute Ware, schöne Ware“, antwortete die Königin, „Schnürriemen von allen Farben!“

„Die ehrliche Frau kann ich herein lassen“, dachte Schneewittchen, riegelte die Tür auf und kaufte sich den hübschen Schnürriemen.

„Sehr gut!“ sprach die Alte, „wie du aussiehst! Komm, ich will dich einmal ordentlich schnüren“.

Schneewittchen hatte kein Arg, stellte sich vor sie und ließ sich mit dem neuen Schnürriemen schnüren. Aber die Alte schnürte so fest, daß dem Schneewittchen der Atem verging[10 - der Atem verging – задохнулась], und es für tot hinfiel.

„Ha! Ha! Bist du jetzt die schönste?“ sprach die Alte und ging fort.