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Marokkanisch-Arabisch - Wort für Wort
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Marokkanisch-Arabisch - Wort für Wort

Inhalt Inhalt des AusspracheTrainers (AT) (separat erhältlich)

Vorwort

Marokko blickt zurück auf eine Vergangenheit, die von tiefen Spuren der Freuden und Leiden gezeichnet ist: Auf eine Epoche brillanter Hochkultur, die in das Abendland mit einem Schwung über Spanien gelangte und das Gesicht Europas durch die Förderung aller Wissenschaften, der Baukunst, Literatur, Dichtkunst und Musik, nachhaltig geprägt hat, folgte eine Zeit des tödlichen Schweigens, der Eroberung und Fremdherrschaft, welche die kulturelle Entfaltung zum Erlöschen brachte und die eigenständige Fortentwicklung des Landes entscheidend verhinderte.

Heute noch sucht Marokko nach Wegen zwischen Selbständigkeit und westlicher Abhängigkeit, zwischen islamischer Tradition und moderner Zivilisation. Und doch wuchs auf den ethnisch und geschichtlich so grundverschiedenen Böden eine einheitliche Kultur von erstaunlicher Geschlossenheit. Die prägende Kraft dieser geistigen Welt ist so stark, dass sie wie kaum eine andere islamische Welt die Überlieferung gepflegt und die traditionelle Eigenständigkeit weitgehend bewahrt hat. Lässt man sich auf die Kultur dieses Landes ein, so wird man tiefe Einsichten über die bunten Formen orientalischen Lebens gewinnen und vielleicht einiges mehr über sich selbst erfahren. Denn Marokko ist eine Märchenwelt voller Größe, Würde und Weisheit, wo alles seinen Widerhall im Mystischen findet.

Der Kauderwelsch-Band „Marokkanisch-Arabisch“ vermittelt in verständlicher Form die wichtigste Grammatik und stellt typische Redewendungen aus der Umgangssprache vor. Vorkenntnisse des Arabischen sind nicht erforderlich. Die Umschrift in lateinischen Buchstaben ermöglicht, sofort mit dem Sprechen zu beginnen. Ziel ist die Kommunikation in wichtigen alltäglichen Situationen.

Viel Spaß beim Lernen und Sprechen!

Wahid Ben Alaya

Hinweise zur Benutzung

Der Kauderwelsch-Band „Marokkanisch-Arabisch“ ist in die Abschnitte „Grammatik“, „Konversation“ und „Wörterliste“ gegliedert:

Die Grammatik beschränkt sich auf das Wesentliche und ist so einfach wie möglich gehalten. Deshalb sind auch nicht sämtliche Ausnahmen und Unregelmäßigkeiten der Sprache erklärt. Wer nach der Lektüre gerne noch tiefer in die Grammatik der arabischen Sprache eindringen möchte, findet im Anhang eine Bücherliste mit weiterführenden Lehrbüchern. Natürlich kann man die Grammatik auch überspringen und sofort mit dem Konversationsteil beginnen. Wenn dann Fragen auftauchen, kann man immer noch in der Grammatik nachsehen.

Konversation: In diesem Teil finden Sie Sätze aus dem Alltagsgespräch, die Ihnen einen ersten Eindruck davon vermitteln sollen, wie Marokkanisch „funktioniert“, und die Sie auf das vorbereiten sollen, was Sie später im äußersten Maghreb hören werden.

Jede Sprache hat ein typisches Satzbaumuster. Um die sich vom Deutschen unterscheidende Wortfolge marokkanischer Sätze zu verstehen, ist die Wort-für-Wort-Übersetzung in kursiver Schrift gedacht. Jedem marokkanischen Wort entspricht ein Wort in der Wort-für-Wort-Übersetzung.

Wird ein marokkanisches Wort im Deutschen durch zwei Wörter übersetzt, werden diese zwei Wörter in der Wort-für-Wort-Übersetzung durch einen Bindestrich verbunden:

nėmshî n-mdîna.

ich-gehe in-Altstadt

Ich gehe in die Altstadt.

Werden in einem Satz mehrere Wörter angegeben, die man untereinander austauschen kann, steht ein Schrägstrich:

na almâni / swîsri. ich Deutscher / Schweizer Ich bin Deutscher / Schweizer.

Unterscheidet sich die männliche und weibliche Form eines Tätigkeitswortes und / oder eines Eigenschaftswortes, sieht das im arabischen Satz und in der Wort-für-Wort-Übersetzung wie im folgenden Beispiel aus:

ėntîna maghrîbi / maghrîbiyya?

du Marokkaner(m/w)

Bist du Marokkaner / Marokkanerin?

Mit Hilfe der Wort-für-Wort-Übersetzung können Sie bald eigene Sätze bilden. Sie können die Beispielsätze als Fundus von Satzschablonen und -mustern benutzen, die Sie selbst Ihren Bedürfnissen anpassen. Um Ihnen das zu erleichtern, ist ein Teil der Beispielsätze nach allgemeinen Kriterien geordnet (z. B. „begrüßen, verabschieden“, „bitten, danken“ usw.). Mit ein wenig Kreativität und Mut können Sie sich neue Sätze „zusammenbauen“, auch wenn das Ergebnis nicht immer grammatikalisch perfekt ausfällt.

Die Wörterlisten am Ende des Buches helfen Ihnen beim Einsetzen neuer Wörter in einen bereits vorgegebenen Satz. Sie enthalten einen Grundwortschatz von je ca. 1000 Wörtern Deutsch-Marokkanisch und Marokkanisch-Deutsch, mit denen man schon eine ganze Menge anfangen kann.

Die Rubrik Das Wichtigste im Überblick hilft, die wichtigsten Sätze und Formulierungen stets parat zu haben. Hier finden sich schnell die wichtigsten Angaben zur Aussprache und eine kleine Liste der wichtigsten Fragewörter, Richtungs- und Zeitangaben.

Begleitendes Tonmaterial

Zu diesem Buch ist zusätzlich ein AusspracheTrainer als MP3-Download erhältlich unter

https://www.reise-know-how.de/produkte/kauderwelsch-aussprachetrainer-und-audio/aussprachetrainer-marokkanisch-arabisch-mp3-1302

Auch erhältlich auf Audio-CD unter

https://www.reise-know-how.de/produkte/kauderwelsch-aussprachetrainer-und-audio/aussprachetrainer-marokkanisch-arabisch-audio-cd

Der AusspracheTrainer enthält alle Sätze und Redewendungen, die in diesem Buch mit einem

markiert sind.

Hörproben: In ausgewählten Kapiteln im Konversationsteil dieses Buches können Sie sich unter den dort angegebenen Links Ausschnitte aus dem AusspracheTrainer anhören.

Bevölkerung & Sprache

Vielseitig wie das Land Marokko ist auch seine Bevölkerung. Man trifft unter den wichtigsten ethnischen Gruppen den Berber, den Araber sowie den Nachfahren der dunkelhäutigen Haratin aus dem Sudan und aus Schwarzafrika. Daneben gibt es auch Juden und Europäer aus Spanien, Italien, Portugal, Frankreich. Dem Besucher aus dem Abendland dürfte es kaum gelingen, einen einheitlichen marokkanischen Typus zu erkennen.

Über den Ursprung jener Bevölkerung Nordafrikas, die den Namen „Berber“ trägt, weiß man nur, dass sie seit vorgeschichtlichen Zeiten im Lande leben. Lange vor der Besiedlung durch Phönizier, Römer und Araber bevölkerten die Berber ein riesiges Gebiet, das von Marokko bis zum Niltal reichte. Obwohl in Marokko die Dynastien der Almoraviden, der Almohaden und der Meriniden berberischen Ursprungs waren, ist ausgerechnet von den Berbern in der Kulturkunde so gut wie nie die Rede. Ihre Geschichte war stets von gesellschaftlicher Deklassierung bestimmt, und ihre Reinkultur wurde allmählich in die Gebirgsregionen abgedrängt. Die Berber selbst nennen sich Imazighen (= freie Menschen, sprich: „Imasiren“). Ihr Freiheitsdrang ist noch heute in ihrer Lebensstruktur spürbar.

Seit dem Vorstoß der Araber nach Marokko im späten 7. Jahrhundert wurden die meisten Städte zu Brennpunkten der arabischen Kultur und Arabisch zur offiziellen Staats- und Schriftsprache. Heute herrscht daneben Französisch als zweite Amts- und Geschäftssprache, in Nordmarokko ist auch Spanisch verbreitet. Berberisch hingegen ist im öffentlichen Leben der Maghreb-Länder kaum vertreten. Viele Berberstämme leben zweisprachig, oder sie haben die ursprüngliche Mundart ganz verloren.

Berberisch

Die Berber unterscheiden drei große Dialektgruppen, von welchen eine jede verschiedene Mundarten umfasst:

• Die Schlöh, die größte Gruppe, sprechen Tachelhait und leben vorwiegend als sesshafte Ackerbauern im westlichen Hohen Atlas und Anti-Atlas, in der Sous-Ebene sowie im Dra- und Dadestal.

• Die Beraber, die sich selbst Imazighen (= freie Menschen) nennen, sprechen Tamazight. Sie wohnen als Halbnomaden mit ihren Schaf- und Ziegenherden im östlichen Hohen und im Mittleren Atlas.

• Die Rifkabylen sprechen Tarifi. Sie besiedeln, als vorwiegend sesshafte Bauern oder Viehzüchter, das Rif-Gebirge im Norden Marokkos.

Das Berberische ist immer noch keine Schriftsprache im eigentlichen Sinne, obwohl es über Jahrhunderte ein eigenes, heute leider so gut wie vergessenes Schriftsystem (Tifinagh) hat, das von den Tuareg benutzt wird.

Nicht gering zu schätzen jedoch ist auch der Einfluss der Berbersprachen auf das Marokkanische: Die Marokkaner sprechen folgerichtig ein maghrebinisches Arabisch, das sich von anderen Mundarten, wie z. B. dem Syrischen oder Ägyptischen, durch eine gewisse Härte und Rauheit unterscheidet. Auch die Berberdialekte zeichnen sich durch die Häufigkeit von Reib- und Zischlauten sowie die Dominanz von Mitlauten aus.


Aussprache & Umschrift

Der Kauderwelsch-Band „Marokkanisch-Arabisch“ verwendet nicht das arabische Alphabet. Stattdessen wird eine Umschrift in lateinischen Buchstaben benutzt, die dem Leser ein zügiges Erlernen der Sprache ermöglicht und ihm dabei hilft, Schwierigkeiten der Aussprache leicht zu bewältigen. In der nachfolgenden Tabelle steht neben der Umschrift auch der Name des Buchstaben in arabischer Schrift, damit man ihn sich von einem Araber vorsprechen lassen kann.

Selbstlaute (Vokale)

Die Aussprache der Selbstlaute (a, ä, e, i, o, u) ebenso wie die der Doppellaute (au, ai usw.) bereitet keine Schwierigkeit. Sie unterscheiden sich nicht vom Deutschen. Lange Selbstlaute werden durch das französische Dehnungszeichen gekennzeichnet: â,

, ê, î, ô, û. Die Länge eines Buchstaben ist von großer Bedeutung:

dj
me* Moschee jw
me* Moscheen

Zu beachten ist noch der sehr kurze Selbstlaut ė. Er entspricht in etwa dem auslautenden „e“ wie im deutschen Wort „Ende“. Dieses ė wird nur sehr schwach betont und ist daher kaum hörbar: ėl-weld (der Junge) hört sich fast wie l-weld an.

Mitlaute (Konsonanten)

Mit Ausnahme einiger besonderer Laute des Arabischen werden die Mitlaute im Prinzip wie im Deutschen ausgesprochen.

hämza: ’

= bezeichnet einen Stimmabsatz wie etwa in „Ab’art“. Die Stimme setzt neu an, um die nächste Silbe auszusprechen. Beispiel: mes’ûl (verantwortlich)

b
: b

= wie das deutsche „b“. Beispiel: bank (Bank)

t
: t

= ein helles „t“ wie in „Tier“. Beispiel: Tûnes (Tunesien)

jîm: j

= wie „dj“ wie im Wort „Dschungel“ ausgesprochen, bisweilen auch wie in „Journal“ (nicht „j“ wie in „Jäger“!). Beispiel: djensiyya (Nationalität)

h
: h

= ein aus dem Kehlkopf stark gehauchtes, heiseres „h“. Dieser Laut ist ungewöhnlich für deutsche Ohren. Man sollte die Silbe „ha“ möglichst laut hauchen. Beispiel: harf (Buchstabe)

châ: ch

= wie das deutsche „ch“ in „Dach“. Beispiel: chrîf (Herbst)

dâl: d

= wie das deutsche „d“. Beispiel: dîn (Religion)

râ: r

= wie das Zungen-r im Italienischen. Beispiel: râs (Kopf)

z
y: z

= stimmhaftes „s“ wie in „Rose“. Beispiel: zarbiyya (Teppich)

sîn: s

= stimmloses „s“ wie in Bus“. Beispiel: siy

sa (Politik)

shîn: sh

= stimmloses „sch“ wie in „scharf“. Beispiel: shems (Sonne)

sâd: s

= dumpfes, stimmloses „s“. Beispiel: sâbûn (Seife)

tâ: t

= dumpfes (velarisiertes) „t“ wie etwa in „Tau“. Beispiel: tabla (Tisch)

*eyn: *

= Jede Erklärung für diesen Kehllaut wäre ungenügend. Man erhält ihn annähernd durch ein starkes Zusammenpressen des Kehlkopfes, etwa wie nach einem angedeuteten Rülpser; der anschließende Buchstabe breit und kräftig ausgesprochen. Beispiel: *

di (normal)

gheyn: gh

= ein Kehlraum-r, klingt ähnlich wie „g“ im norddeutschen „Burg“. Denken Sie bei der Aussprache des gh ans Gurgeln! Beispiel: ghâli (teuer)

f
: f

= wie das deutsche „f“. Beispiel: flûs (Geld)

qâf: q

= klingt ähnlich wie ein aus dem Kehlkopf gesprochenes „k“; dabei färbt sich der nachfolgende Selbstlaut dunkler. Beduinen sprechen das q ohne Ausnahme wie „g“ in „Gang“. Beispiel: qahwa (Kaffee)

k
f: k

= wie das deutsche „k“. Beispiel: k

fi (genug)

l
m: l

= wie das deutsche „l“. Beispiel: lîl (Nacht)

mîm: m

= wie das deutsche „m“. Beispiel: mdîna (Altstadt)

nûn: n

= wie das deutsche „n“. Beispiel: mendar (Ausblick)

h
: h

= wie das deutsche „h“ in „Hof“. Es muss immer gesprochen werden. Beispiel: hn

ya (hier)

wâw: w

= Halblaut zwischen „u“und „w“ wie im englischen „water“. Beispiel: weld (Junge)

y
: y

= wie „j“ in „Jäger“. Beispiel: hdiyya (Geschenk)

Die Laute s und t sind eine Besonderheit des Arabischen. Sie werden als „emphatisch“ bzw. „velarisiert“ bezeichnet. Bei der Aussprache muss der hintere Zungenbereich gegen den Gaumen angehoben werden. Der nachfolgende Selbstlaut wird dadurch dunkler gefärbt.

Betonung

Die Betonung liegt generell auf den lang gesprochenen, gedehnten Selbstlauten und auf Doppelmitlauten. Wenn kein langer Selbstlaut im Wort vorhanden ist, liegt die Betonung meist auf der ersten Silbe.

Wörter, die weiterhelfen

Oftmals genügen schon kleine „Schlüsselwörter“ und Sätze, um sich im fremden Land erstmals zu orientieren.

smähli!

erlaub!-mir

Bitte! / Entschuldigung!

shokran! / bârak-allâhu-fîk!

danke / segne-Gott-in-dich

Danke!

k

yen-shi ... ? „Gibt es ... ?“

k

yen-shi l-pûsta? es-gibt-FRAGE die-Post Gibt es eine Post?

k

yen-shi l-bank? es-gibt-FRAGE die-Bank Gibt es eine Bank?

n

*am, temmâ! ja, es-gibt Ja, es gibt (eine)!

l

, mä-temmâ-shi! nein, nicht-es-gibt-nicht Nein, gibt es nicht!

feyn temmâ ... ? „Wo gibt es / ist ... ?“

feyn temmâ l-’otêl?

wo es-gibt das-Hotel

Wo ist ein Hotel?

feyn temmâ ės-sôq?

wo es-gibt der-Markt

Wo ist ein Markt?

l-îsâr (nach) links twêl geradeaus hn
hier temma dort daura Abbiegung l-hn
hierher men-dîk ėj-jîha aus jener Richtung (von-jene(w) die-Richtung) l-îmîn (nach) rechts ėrja*! geh zurück! (zurückgeh!) ė*mel daura! bieg ab! (mach! Abbiegung) men-hn
von hier

Die Wendungen für „gibt es ...?“, „wo gibt es ...?“ sowie „ich suche nach ...!“ kann man mit jedem Wort aus der folgenden Wörterliste und natürlich auch mit sinnvollen Wörtern aus der Wörterliste im Anhang kombinieren.

na kä-nfättesh *äl ... ! „Ich suche nach ... !“

na kä-nfättesh *äl-ės-sîfâra! ich soeben-ich-suche auf-die-Botschaft Ich suche die Botschaft!

kä-nfättesh *äl-ėl-mdîna!

soeben-ich-suche auf-die-Altstadt

Ich suche die Altstadt!

farmâsiya Apotheke tbêb Arzt bank Bank sîfâra Botschaft tranbiyya Bus mâtâr Flughafen ’otêl Hotel restôrôn Restaurant spîtâr Spital taksi Taxi k
nîf Toilette bît Zimmer

na nėbghî ... ! /
na nhebb ... ! „Ich will / möchte / brauche ... !“

na nebghî qahwa! ich ich-möchte Kaffee Ich möchte einen Kaffee!

na nhebb
t
y ich ich-liebe Tee Ich möchte einen Tee!