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Die Unerwünschten
Die Unerwünschten
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Die Unerwünschten


Din stürzte nach Hause davon.

Während Din nach ihrem Vater sah, machte sich Da zum Aufbruch fertig, denn in ihrem Inneren wusste sie, dass Heng noch nicht tot war, nicht ganz zumindest. Sie wählte einige Kräuter aus und legte sie in eine Tasche, spritzte sich Wasser ins Gesicht und band sich für die bevorstehende Rollerfahrt die Haare mit einem Kopftuch zusammen gegen die Zugluft. Dann ging sie nach draußen, um auf ihre Nichte zu warten.

Einige Minuten später kam Din in einer Staubwolke zurück.

„Beeil dich, Tante, Mama sagt, er liegt im Sterben, komm schnell.“

Da setzte sich im Damensitz auf den Roller, wie es sich gehörte, sie rasten los und Da versuchte, Dins langen Haaren auszuweichen, die ihr schmerzhaft in das runzlige alte Gesicht peitschten. Sobald sie angekommen waren, sprang Da herunter, denn sie war gelenkig für ihr Alter und wurde ins Haus geführt.

„Danke, dass du so schnell gekommen bist, Tante Da, er ist oben im Schlafzimmer.“

„Ja, das dachte ich mir schon, dass er im Bett liegt und nicht bei seinen geliebten Ziegen ist!“

Sie hob das Moskitonetz und setzte sich neben Hengs Kopf auf den Holzboden. Zuerst betrachtete sie seine Haut, dann seine Augen und Lippen, schließlich öffnete sie seine Augen und spähte hinein.

„Hm, aha … zeig mir seine Füße!“ Wan deckte eilig die Füße ihres Mannes auf, Da lehnte sich darüber, um sie zu drücken und genauer anzusehen.

„Hm, ich habe noch nie so einen schweren Fall von Substanzmangel im Blut gesehen wie bei ihm. Erlaubst du mir, deinen Kindern zu sagen, was sie ab jetzt tun sollen? Gut, ich komme bald wieder, bette inzwischen den Kopf deines Mannes mit ein paar Kissen etwa höher, ich schicke Din herein, damit sie dir hilft und Den soll mir draußen helfen.“

„Ja, Tante, natürlich. Alles, was du willst, um meinem lieben Heng zu helfen.“

„Gut, schauen wir, was wir tun können.“ Mit diesen Worten erhob sie sich und stieg ins Erdgeschoss hinunter.

„Din, geh und hilf deiner Mutter, Den, komm mit mir, wir müssen alle schnell und gezielt handeln.“

Din reagierte sofort und Den fragte, wie er helfen könnte.

„Geh und hole mir den kräftigsten jungen Hahn, den ihr habt. Beeil dich, Junge!“

Als er mit dem Vogel unter dem Arm zurückkam, nahm ihn Da entgegen.

„Jetzt binde den stärksten Ziegenbock so eng an einen Pfahl, dass er sich keinen Zentimeter rühren kann – er kann sitzen oder stehen, das ist mir egal.“

Während Den davonrannte, hockte sich Da auf die Tischkante, schlitzte dem Junghahn die Kehle auf, ließ das Blut in eine Schüssel fließen, warf seinen leblosen Körper in den Gemüsekorb auf dem Tisch und eilte nach oben.

„Din“, sagte sie, „hast du Ziegenmilch oder irgendeine andere Milchsorte im Kühlschrank? Wenn nicht, dann nimm einen Krug und hole bitte frische Milch, Mädchen.“

Man musste ihr nicht sagen, sie solle sich beeilen, so schnell war sie weg.

„Gut, Wan, ist er wach?“

„Nicht wirklich, Tante, halbwach.“

„Gut, jetzt halte ihm die Nase zu und ich werde ihm dieses Blut einflößen.“ Sie presste mit Daumen und Mittelfinger gegen seinen geschlossenen Kiefer um ihn zu öffnen, drückte seinen Kopf nach hinten und goss ihm einige Mundvoll Hühnerblut in den Hals. Hengs spuckenden Geräuschen nach, die wie ein Benzinauto klangen, in das man Diesel gefüllt hatte, schloss Dan, dass etwa die Hälfte davon den richtigen Weg durch den Hals fand.

Heng öffnete ein wenig seine Augen.

„Was macht ihr beiden alten Hexen mit mir?“, flüsterte er. „Das war ja furchtbar!“

„Ah, das habe ich mir gedacht“, sagte Da und goss noch etwas nach. „Es ist zu reichhaltig, man muss ihn daran gewöhnen.“

Din kam zurück und sagte: „Frische, noch warme Milch von Blume, unserer besten Ziege.“

Da nahm sie, mischte sie zur Hälfte mit dem restlichen Blut und goss sie Heng wie zuvor in den Hals mit demselben Ergebnis, nur war sein Widerstand etwas stärker.

„Seht ihr!“, rief sie, „Er wird schon kräftiger! Heng versucht, sich zu wehren, er leistet Widerstand. Vielleicht ist er noch nicht ganz am Ende!

Gut! Wan, du machst weiter mit der Milch, aber lass die Hälfte vom Rest übrig. Ich bin gleich wieder da.“

Sie ging hinunter und rief nach Den.

„Ist der Ziegenbock schon bereit?“

„Ja, Tante, da drüben steht er.“

„Gut. Komm mit.“

Da ritzte mit einem rasiermesserscharfen Taschenmesser die Halsschlagader der Ziege und zapfte ein paar Milliliter Blut ab.

„Siehst du, wie ich das gemacht habe, Junge? Versuche, es dir zu merken, weil ich glaube, dass du das ab heute jeden Tag tun musst.“

Sie gingen beide nach oben und waren überrascht, als sie sahen, wie Heng mit Frau und Tochter sprach, ganz so wie ein Patient im Krankenhaus nach einer Vollnarkose – benommen, schwach und zögernd, aber verständlich.

Da mischte das Ziegenblut halb und halb mit der übrigen Milch, aber zum Versuchen gab sie ihm das Zeug zuerst unverdünnt.

„Oh, Tante, das ist widerlich! Du lieber Himmel …“

„Dann versuch das“, sagte sie und reichte ihm ein Glas mit rosa Flüssigkeit.

„Ja … das ist ganz in Ordnung … was ist das? Ich spüre schon, wie gut es mir tut.“

Heng trank es gierig.

„Es ist, äh, ein Milchshake mit Kräutern … Gut, nicht wahr?“

„Ja. Tante, sehr gut … sehr erfrischend. Hast du noch mehr davon?“

Wan sah die alte Schamanin an und diese nickte. Wan goss ein weiteres Glas voll und half ihrem Mann beim Trinken.

„Oh, ich bin so froh, Heng“, sagte Da. „Ich glaube, dass wir mit diesem Milchshake die Lösung für deinen schlimmen Zustand gefunden haben, obwohl ich sicher bin, dass wir ihn noch ein bisschen verfeinern können. Vielleicht finden wir noch andere Zutaten, um ab und zu den Geschmack zu verändern, damit er nicht langweilig wird.“

„Ja, Tante, ich habe gewusst, dass du etwas für mich tun kannst.“

„Ich tue doch alles für meine Familie, ich bin froh, dass ich helfen konnte“, antwortete sie und schenkte ihm ein aufrichtiges warmes Lächeln, was selten vorkam.

Sie mischte das restliche Blut mit der Milch und ein paar Kräutern zu etwa einem halben Liter Milchshake und meinte dann:

„Heng, ich glaube, du musst jetzt ruhen. Schau, hier ist noch mehr Milchshake für später, ich zeige deiner Familie unten, wie man ihn zubereitet, ja? Du schonst dich jetzt. Ruf, wenn du mich brauchst. Bis demnächst und gute Besserung.”