Die Wahrhaftigkeit solcher Ansprüche muss daher im Hinblick auf den angeblichen jüdischen Auszug aus Ägypten, die anschließende vierzigjährige Wanderung in der Wüste und das Verhältnis dieser Ereignisse zur Realität des heutigen zionistischen Israel beurteilt werden. Zunächst geht es in erster Linie um das historisch konnotierte hebräische Wort Aliyah (Aufstieg), das reisen oder nach oben wandern bedeutet, wo das gelobte Land Israel angeblich lag. Es wäre daher nicht unvernünftig, auf der Grundlage der verfügbaren Fakten und der jüngsten wissenschaftlichen Forschung darauf zu schließen, dass die wandernden Juden dies nicht von Ägypten aus taten — im Einklang mit den eklatanten Gebräuchen der hebräischen Bibel — sondern von irgendwo südlich des Morgenlands aus, wo sich das alte Arabien und der Jemen befanden.
Indem die Geographie des alten Arabiens und Jemens fleißig aufgezeichnet und klassische arabische Historiker der ersten sechs Jahrhunderte des Islam studiert wurden, wurde den Gelehrten deutlich, dass der eigentliche Schauplatz israelitischer biblischer Erzählungen an jenen arabischen Orten mit ihren Bergen, Tälern und Stämmen lag. Man muss kein brillanter Gelehrter oder Forscher sein, um die Tatsache aufzudecken, dass die hebräische Bibel in ihren anfänglichen Verweisen auf “Ägypten” den Namen “Mizraim” verwendete, was ein kleines, unauffälliges Dorf entlang der alten Karawanenstraße im Süden Arabien war, aus dem sich die israelitische Erzählungen, wie die von Moses, entwickelt hatten.
Umfangreichere Forschungen hatten auch ergeben, dass die alten Israeliten kein Volk waren, das in Ägypten der Sklaverei entkam, bevor es 40 Jahre in der Wildnis wandelte und dann das gelobte Land eroberte. Tatsache ist, dass, so wie Arabien heute aufgrund seines Reichtums an Erdöl und Erdgas von strategischer Bedeutung ist, das altertümliche Arabien, aufgrund seiner strategischen Lage an der alten Karawanenstraße von Indien, Jemen und dem ostafrikanischen Horn nach Irak, Ägypten, die Mittelmeerküste und Griechenland genauso von strategischer Bedeutung war. Weder die Karawanenstraße noch die antike Seidenstraße — die die wichtigsten Handelsrouten der Antike waren — endeten in oder durchquerten Palästina.
Aufgrund ihres Wertes für die Kamelkarawanen, die für Wochen und Monate durch die arabische Halbinsel reisten, benötigte die Karawanenstraße Schutz und Dienstleistungen, die von den arabischen Stämmen an der Süd- und Westküste bereitgestellt wurden, die im Gegenzug davon profitierten, den reisenden Händlern Nahrung, Wasser und andere Hilfsgüter zur Verfügung zu stellen. Nicht alle arabischen Stämme waren jedoch zufällig in der Lage, von der Karawanenstraße zu profitieren, einige Stämme bewohnten das gebirgige Gebiet im Norden Jemens, wo Schwierigkeiten und ein Mangel an Möglichkeiten für einen ehrlichen Lebensstil herrschten. Infolgedessen waren die weniger begünstigten Stämme — darunter die Israeliten — gezwungen, die Karawanenhändler oft anzugreifen und ihrer wertvollen Fracht zu berauben. Außerdem war die Karawanenstraße sowohl für die Ägypter im Westen als auch für die Assyrer und Babylonier im Osten von so strategischem Wert, dass es für sie von wesentlicher Bedeutung war, Arabien zu kontrollieren, was infolgedessen zum Ziel der meisten ägyptischen und assyrischen Militärkampagnen bei der Sicherung der Karawanenstraße wurde.
Abgesehen von den Zweifeln an der Herkunft der Israeliten gab es auch Hinweise darauf — die zahlreiche Menschen weiterhin hartnäckig nicht glauben — dass der israelitische Gott YHWH eine weibliche Gemahlin hatte und dass die frühe israelitische Religion nur das Konzept des Monotheismus während der israelischen Monarchieperiode des Niedergangs und nicht, wie behauptet wird, auf dem Berg Sinai annahm. Es war eine Folge des unschönen Hintergrunds der antiken Israeliten, dass sich die hebräischen Schreiber gezwungen fühlten, eine weiß getünchte Geschichte zu schreiben, die einem Volk, das verzweifelt auf der Suche nach einer legitimen ethnischen Identität und einem eigenen Land war, göttliche Autorität verleihen würde. Nun sind sich die wissenschaftlichen Forscher in den miteinander verbundenen Bereichen der Bibel, der Archäologie und der Geschichte des jüdischen Volkes einig, dass die Realität, die sich auf die Entstehung der Juden als Volk in Palästina bezieht, Welten von der erdachten, aber dennoch vorherrschenden Erzählung entfernt ist, die Israel derzeit durch die Ausnutzung der Archäologie verstärken wollte, um dem indigenen palästinensischen Volk die eigene Geschichte zu verwehren und es durch ihre Eigene zu ersetzen.
Die palästinensische Archäologie hatte sich erst im späten 19. und frühen 20. Jahrhundert zusammen mit der Archäologie von Kulturen wie Ägypten, Mesopotamien, Griechenland und Rom, begonnen zu entwickeln. Bei vielen Archäologen — die jedenfalls im Auftrag der führenden Museen in Berlin, London und Paris auf der Suche nach spektakulären Beweisen für die Vergangenheit Ausgrabungen durchführten — gab es jedoch eine Tendenz, vielleicht unredliche Verbindungen zu archäologischen Entdeckungen als Begründung für biblische Mythen zu finden.
Da die Bedingungen im alten Palästina nie zum Aufblühen ausgedehnter Königreiche beigetragen hatten, in denen einst eindrucksvolle Paläste, Schreine und Tempel wie in Ägypten und Mesopotamien gefunden wurden, wurde ihre Archäologie konsequenterweise nicht durch führende Museumsinitiativen angetrieben, wohl aber durch religiöse Motive, sodass der Hauptimpuls hinter der Forschung in Palästina dessen Verbindungen zur Heiligen Schrift war.
Ausgrabungen wurden in Jericho und Sichem (Nablus) begonnen, wo biblische Forscher hofften, die Überreste der in der Bibel erwähnten Städte zu finden. Diese archäologische Forschung wurde von den Bestrebungen des Amerikaners William Foxwell Albright (1891 - 1971) — einem Archäologen, Bibelforscher, Philologen und Keramikexperten — vorangetrieben, dessen Ansatz es war, die Archäologie als wissenschaftliches Mittel zu nutzen, die kritischer Meinungen gegenüber der historischen Wahrhaftigkeit der biblischen Erzählungen zu widerlegen, einschließlich jener Standpunkte der deutschen Wellhausen-Schule, deren Kritik an der Bibel die Ansicht hervorgerufen hatte, dass sie eine Gefahr für das deutsche Judentum darstelle.
Diese Schule der biblischen Kritik, von der Julius Wellhausen der führende Vertreter war und die sich in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts entwickelt hatte, forderte die Geschichtlichkeit der biblischen Erzählungen heraus und behauptete, sie seien während des babylonischen Exils absichtlich erdacht worden. Bibelgelehrte und besonders die in Deutschland behaupteten, die hebräische Geschichte sei eine kontinuierliche Reihe von Ereignissen gewesen, die mit Abraham, Isaak und Jakob begann; dass der Aufenthalt in Ägypten, die Knechtschaft und der Exodus; dass die Eroberung des Landes und die anschließende Besiedlung durch die Stämme Israels nur eine viel spätere Rekonstruktion von Ereignissen mit einer theologischen Agenda für einen bestimmten Zweck war.
Albright hingegen glaubte, dass die Bibel ein historisches Dokument sei, das, obwohl es mehr als nur einer editorischen und translatorischen Etappe unterzogen wurde, immer noch ein verlässliches Spiegelbild der antiken Realität sei. Er war sich zu einem fast fanatischen Ausmaß sicher, dass die Ausgrabung der antiken Überreste Palästinas einen positiven Beweis für die jüdische Geschichte in diesem Land liefern würde. Folglich führte die biblische Archäologie, die auf den Spuren von Albright und seinen Schülern folgte, zu einer Reihe von umfangreichen Ausgrabungen an wichtigen biblischen Tells (archäologische Grabhügel), darunter unter anderem Ai, eine kanaanäische Königsstadt, die nach dem Buch Josua in der hebräischen Bibel von den Israeliten nach zwei Versuchen erobert wurde; bei Beit She'an, dessen Ruinen jetzt der Bet She'an Nationalpark sind; in Beit Shemesh, wo 1950 die moderne israelische Stadt Beit Shemesh gegründet wurde; bei Gezer, einem einstmaligen kanaanäischen Stadtstaat in den Ausläufern der Judäischen Berge; in Gibeon, einer kanaanitischen Stadt nördlich von Jerusalem, die von Josua erobert wurde; in Jericho, im Westjordanland, das seit 1967 unter israelischer Besetzung steht; bei Tel Hazor, dem Ort des antiken Hazor, nördlich des Sees Genezareth; in Tel Lachish, eine heutige archäologische Stätte und ein israelischer Nationalpark; bei Tel Megiddo, das mit seiner übertriebenen historischen Bedeutung heute als Megiddo National Park geschützt ist und als Weltkulturerbe gilt; und in Jerusalem, das Juden jetzt als die ewige Hauptstadt Israels einfordern. So gelang es den Archäologen durch die enthusiastische biblische Betrachtung der Ausgrabungen, sicherzustellen, dass jede neue Entdeckung irgendwie zu einem Puzzle beitragen würde, das bequemerweise zur biblischen Geschichte der Vergangenheit, einschließlich des Patriarchalischen Zeitalters von Abraham, Isaak und Jakob (Genesis 12-50) passte.
Diese weniger ehrliche Herangehensweise an die Archäologie führte zwangsläufig dazu, dass die Fülle archäologischer Entdeckungen — statt Begründung der biblischen Erzählungen — ihre eigene Glaubwürdigkeit diskreditierte, indem sie unerklärliche Anomalien verursachte. Die Forscher hatten zum Beispiel Schwierigkeiten, darin übereinzustimmen, welche archäologische Periode dem Patriarchalischen Zeitalter entsprach; übereinzukommen, wann Abraham, Isaak und Jakob tatsächlich lebten; und übereinzustimmen, wann das Grab der Patriarchen in Hebron gekauft wurde, um als Begräbnisstätte für die Patriarchen und die Matriarchinnen zu dienen.
Nach biblischer Chronologie errichtete Salomon den Ersten Tempel 480 Jahre nach dem Auszug aus Ägypten (1. Buch der Könige 6:1), dem weitere 430 Jahre für den Aufenthalt in Ägypten hinzugefügt werden mussten (2. Buch Mose 12:40), was zusammen mit den außergewöhnlichen Lebensspannen der Patriarchen zu einem Datum des 21. Jahrhunderts v. Chr. für Abrahams Zug nach Kanaan führte. Es ist jedoch kein Beweis gefunden worden, der einer solchen Chronologie entspricht. In den 1960er Jahren schlug Albright vor, dass Abrahams Wanderungen der mittleren Bronzezeit (22. bis 20. Jahrhundert v. Chr.) zugeordnet werden sollten, aber Benjamin Mazar — der als Autorität auf dem israelischen Zweig der biblischen Archäologie angesehen wurde — schlug vor, dass der historische Hintergrund des Patriarchalischen Zeitalters tausend Jahre später, in der “Siedlungsperiode” des 11. Jahrhundert v. Chr. angesetzt werden sollte. Solche Vorschläge wurden von anderen abgelehnt, die die Historizität der Erzählungen als Legenden der Vorfahren während der Zeit des Judäischen Königreichs betrachteten.
In Bezug auf den Auszug aus Ägypten, die Wanderungen in der Wüste und die Sinai-Erzählung gab es keine ägyptischen Dokumente, um solche Behauptungen zu untermauern, und während manche Juden aus dem alten Ägypten vertrieben worden waren, ist es höchst unwahrscheinlich, dass die Zahl der Vertriebenen auch nur annähernd der von jüdischen Schriftgelehrten behaupteten Zahl entsprach. Wenn tatsächlich ein so bedeutsames Ereignis stattgefunden hätte — 600.000 Menschen hätten damals mindestens ein Viertel der Bevölkerung Ägyptens repräsentiert — wäre es sicherlich gerechtfertigt gewesen, dies sorgfältig aufzuzeichnen oder zumindest erwähnt zu werden. Zahlreiche ägyptische Dokumente erwähnen jedoch den Brauch, dass Nomadenhirten in Ägypten eintrafen, um im Nildelta während Dürreperioden und Nahrungsknappheit zu campieren, aber solche harmlosen Vorfälle über viele Jahrhunderte hinweg waren häufiger als ein einzelnes, außergewöhnliches Ereignis.
Darüber hinaus haben sich Forscher ständig bemüht, den Berg Sinai und die Wüstenlager der wandernden Stämme zu lokalisieren, aber trotz erheblicher Anstrengungen wurde kein einziger Ort gefunden, der der biblischen Erzählung entspricht. Da die Hauptereignisse in der Geschichte der Israeliten weder durch archäologische Entdeckungen noch durch nicht-biblische Dokumente belegt werden, sind sich die meisten Historiker darin einig, dass der Aufenthalt in Ägypten und die Ereignisse des anschließenden Auszugs auf eine vernachlässigbare Zahl von Nomadenfamilien zurückzuführen sind, deren Geschichte verschönert wurde, um den Bedürfnissen einer nationalistischen Ideologie Rechnung zu tragen.
Sogar die historisch wichtige Geschichte, wie das Land Kanaan von den Israeliten erobert wurde, ist aufgrund der Schwierigkeiten, die man bei der Suche nach den archäologischen Beweisen gefunden hat, zu zweifelhaft, um diese biblische Behauptung zu unterstützen. Ausgrabungen verschiedener Expeditionen in Jericho und Ai — Städte, deren Eroberung im Buch Josua gewissenhaft detailliert ausgeführt wird — haben nichts ergeben, abgesehen davon, dass es während der vereinbarten Eroberungszeit in der späten Hälfte des 13. Jahrhunderts v. Chr. Städte an keinem der Orte und ganz sicherlich keine Mauern gab, die hätten “einstürzen” können. Als Reaktion auf diesen Mangel an Beweisen wurde eine Vielzahl von laschen Erklärungen dargeboten, darunter der Vorschlag, dass Jerichos Mauern vom Regen weggespült worden waren.
Vor fast einem halben Jahrhundert brachten biblische Gelehrte die Idee hervor, dass die Eroberungserzählungen als nichts anderes als mythische Legenden angesehen werden sollten, weil mit der Entdeckung von immer mehr Standorten offensichtlich geworden war, dass die fraglichen Orte zu verschiedenen Zeiten einfach versandet sind oder aufgegeben wurden. Es wurde daher letztlich der Schluss gezogen, dass es keine faktischen Beweise gab, die die biblische Erzählung einer Eroberung durch israelische Stämme in einer von Josua angeführten Militärkampagne unterstützen sollten.
Während die biblische Erzählung das Ausmaß — “großer Städte mit himmelhohen Mauern ” (Deuteronomium 9:1) — der von den Israeliten eroberten kanaanitischen Stadtbefestigungen übertrieb, war die Realität bei ausgegrabenen Stätten eine Andere. Sie enthüllten nur Überreste von unbewohnten Siedlungen, die aus einer kleinen Anzahl von Behausungen bestand, die kaum als Städte angesehen werden können. Es war folglich offensichtlich, dass sich die städtische palästinensische Kultur im späten 13. Jahrhundert v. Chr. über einen Zeitraum von hunderten von Jahren aufgelöst hatte, statt das Ergebnis der militärischen Eroberung durch die Israeliten zu sein.
Darüber hinaus waren die Autoren der biblischen Beschreibungen entweder mit der geopolitischen Realität in Palästina, die bis zur Mitte des 12. Jahrhunderts v. Chr. der ägyptischen Herrschaft unterworfen war, nicht vertraut oder ignorierten sie bewusst. Es befanden sich ägyptische Verwaltungszentren in Gaza, Japho (Jaffa) und Beit She'an, wo zahlreiche ägyptische Orte auf beiden Seiten des Jordan ebenfalls entdeckt wurden. In der biblischen Erzählung wird eine solche prominente ägyptische Präsenz nicht erwähnt, und es ist offensichtlich, dass die Schriftgelehrten einer wichtigen historischen Realität nicht bewusst waren oder diese absichtlich wegließen, sodass archäologische Entdeckungen das biblische Szenario der “großen” kanaanitischen Städte, uneinnehmbare Befestigungsanlagen mit “himmelhohen Mauern” und dem Heldentum einiger israelitischer Eroberer, die von Gott im Kampf gegen die zahlreicheren Kanaaniter unterstützt wurden, allesamt theologischen Rekonstruktionen waren, die keine sachliche Grundlage hatten.
Selbst das stufenweise Aufkommen der Israeliten als Volk war Gegenstand von Zweifeln und Diskussionen, weil es keine Beweise für eine spektakuläre militärische Eroberung befestigter Städte oder Beweise für die tatsächliche Identität der Israeliten gab. Archäologische Entdeckungen deuten jedoch darauf hin, dass einige Zeit nach 1200 v. Chr., die mit der “Siedlungs”-Phase identifiziert wurden, hunderte von kleinen Siedlungen in der zentralen Bergregion gegründet wurden, in denen Bauern das Land bearbeiteten oder Schafe heranzogen. Da bereits festgestellt worden war, dass diese Siedler nicht aus Ägypten gekommen waren, wurde vorgeschlagen — da in den Hügeln Gräber ohne Siedlungen entdeckt wurden — dass sie Hirten waren, die durch die Region wanderten und eine Tauschwirtschaft mit den Talbewohnern, durch den Austausch von Fleisch gegen Getreide, betrieben. Mit dem allmählichen Zerfall der städtischen und landwirtschaftlichen Systeme waren diese nomadischen Schafhirten jedoch gezwungen, eigene Getreidekörner zu produzieren, die die Etablierung permanenter kleiner Siedlungen erforderten.
“Israel” wird in einem einzigen ägyptischen Dokument aus dem Jahr 1208 v. Chr. erwähnt, der Zeit des Königs Merenptah, welches bekundet, dass "Kanaan von jedem Bösen geplündert wurde, Ascalon besetzt ist, Gezer festgesetzt ist, sich Yenoam zu etwas entwickle als habe es nie existiert und Israel verwüstet ist, jedoch dessen Saat nicht.” Indem Merenptah auf das Land durch seinen kanaanitischen Namen und die Erwähnung mehrerer Städte des Königreichs hinwies, hatte er Beweise dafür vorgelegt, dass der Begriff “Israel” einer der Bevölkerungsgruppen in der zentralen Bergregion von Kanaan zum Ende der Spätbronzezeit vergeben wurde, wo später das Königreich Israel gegründet wurde.
Die Archäologie spielte auch eine Rolle bei der Rekonstruktion der Realität der Periode von Davids und Salomons “vereinigten Monarchie”, die die Bibel als Höhe der ökonomischen, militärischen und politischen Macht der alten Israeliten mit Davids Eroberungen bezeichnet, gefolgt von Salomos Herrschaft, die ein Reich geschaffen hatte, das vom Gazastreifen bis zum Euphrat reichte: “Denn er hielt sich alles untertan diesseits des Stromes, von Tiphsach bis Gaza, ja alle Könige diesseits des Stromes” (1. Buch der Könige 4:24). Archäologische Entdeckungen an zahlreichen Stätten beweisen jedoch, dass die imposanten Gebäude und prächtigen Monumente, die dieser Epoche zugeordnet wurden, nichts anderes als funktionale, aber unauffällige Bauwerke waren.
Von den drei Städten, die unter Salomons erstaunlichen Bauleistungen erwähnt wurden, erwies sich Gezer nur als eine Zitadelle, die ein kleines Gebiet bedeckte und von einer weniger kostspieligen Kasemattenwand umgeben war, die aus zwei dünneren parallelen Wänden, mit einem leeren Raum zwischen ihnen, bestand. Hazors obere Stadt war nur teilweise befestigt — ungefähr 7,5 Morgen von insgesamt ungefähr 135 Morgen — die in der Bronzezeit angesiedelt worden war; Megiddo wiederum bedeckte ein kleines Gebiet mit dem, was wohl Hütten waren, statt tatsächlicher Gebäude, ohne Hinweise darauf, eine befestigte Mauer gehabt zu haben.
Weitere Ungereimtheiten entstanden auch durch Ausgrabungen in Jerusalem — der vermeintlichen Hauptstadt der vereinigten Monarchie — wo umfangreiche Ausgrabungen in den letzten 150 Jahren einige beeindruckende Überreste der Städte aus der mittleren Bronzezeit und der 2. Eisenzeit (die Zeit des Königreichs von Judäa) zu Tage gebracht haben. Abgesehen von einigen Keramikscherben wurden keine Überreste von Gebäuden aus der Zeit der vereinigten Monarchie gefunden. In Anbetracht der Existenz von erhaltenen Überresten aus früheren und späteren Zeiten kann geschlossen werden, dass Jerusalem in der Zeit von David und Salomon nur eine kleine “Stadt” mit höchstens einer kleinen Zitadelle für den Herrscher war, aber sicherlich nicht die Hauptstadt eines beeindruckenden Reiches, wie es in der Bibel beschrieben wird.
Da sie sich der Mauern des Jerusalems des 8. Jahrhunderts v. Chr. offenkundig bewusst waren und die Überbleibsel dieser Kultur in verschiedenen Teilen der Stadt entdeckt worden waren, konnten biblische Autoren dieses Szenario in das Zeitalter der vereinten Monarchie zurückverfolgen. Man kann davon ausgehen, dass der prominentere Status Jerusalems nach der Zerstörung seines Rivalen Samaria erworben wurde, das seit drei Jahren vom Assyrer Sargon II. belagert wurde, bevor es schließlich 722 v. Chr. fiel.
Abgesehen von begründeten Zweifeln an historischen und politischen Details der biblischen Erzählung wurden Fragen zur Lehre und Verehrung der Israeliten aufgeworfen, einschließlich des Datums, an dem der Monotheismus von den Königreichen Israel und Judäa angenommen wurde. Zum Beispiel wurden in Kuntilet Ajrud im südwestlichen Teil der Negev-Bergregion und Khirbet el-Kom im piemontesischen Judäa hebräische Inschriften entdeckt, die “YHWH und seine Aschera”, “YHWH Shomron und seine Aschera”, “YHWH Teman und seine Aschera” erwähnten. Die Autoren waren offensichtlich mit einem Götterpaar, YHWH und seiner Gemahlin Aschera, vertraut und hatten Segnungen im Namen des Paares geschickt. Diese Inschriften aus dem 8. Jahrhundert v. Chr. legen die Möglichkeit nahe, dass der Monotheismus als Staatsreligion in Wirklichkeit eine Neuerung zur Zeit des Königreichs Judäa nach der Zerstörung des Königreichs Israel war.
Archäologische Entdeckungen hatten bewiesen, dass sie mit der Schlussfolgerung der kritischen Schule der Bibelwissenschaft übereinstimmten, dass David und Salomon Stammesfürsten gewesen sein könnten, die kleine Gebiete in Hebron (David) und in Jerusalem (Salomon) regierten, sodass sie von Anfang an nicht nur getrennte, unabhängige Königreiche waren, sondern auch gelegentlich Gegner. Infolgedessen ist die viel verwendete Geschichte der vereinigten Monarchie ein imaginäres historiografisches Machwerk, das frühestens während der Zeit des judäischen Königreiches geschrieben wurde, dessen eigentlicher Name ein Geheimnis geblieben ist. Erstaunlich an all dem war die Tatsache, dass ein Nationalstaat des jüdischen Volkes — einschließlich des hochintelligenten Abe Goldman — solche eklatanten biblischen Irrtümer als Rechtfertigung für dessen derzeitige illegale und stets brutale Aneignung von palästinensischem Land, Eigentum, und Ressourcen zitierte.
Tunnel der Westmauer (Klagemauer), Ostjerusalem, besetzte palästinensische Gebiete
Yaakov Katzir war ein aschkenasischer Jude aus Russland, der im strengsten Sinne des Wortes kein Semit war, weil eine sorgfältige, unparteiische Untersuchung ergab, dass das Wort “Semit” keine Beziehung zu irgendeiner bestimmten religiösen Gruppe oder Ethnie, sondern zu einer Gruppe von semitischen Sprachen einschließlich Amharisch (was von Äthiopiern und Eritreern in Ländern, die früher als Abessinien bekannt waren, gesprochen wurde); Arabisch (das von Arabern und anderen in muslimischen Ländern gesprochen wird, da es die Sprache des Koran ist); Aramäisch (das vor allem von den Chaldäern des Irak, sowie einigen Katholiken und maronitischen Christen zumindest liturgisch, wenn nicht sozial gesprochen wird); Hebräisch (das von Israelis, einigen Juden und anderen außerhalb Israels gesprochen wird); und Syrisch (das von einigen in verschiedenen Teilen Syriens und des Nahen Ostens gesprochen wird).
Linguistische Experten weisen auch darauf hin, dass Abraham, der Vater der Araber und Juden, kein Hebräisch sprach, sondern Aramäisch, was die damalige Landessprache gewesen war. Tatsächlich genetische Juden stammten aus Spanien, Portugal, Nordafrika und dem Nahen Osten und wurden als “sephardisch” bezeichnet, ein Wort, das aus dem hebräischen “Sepharad” stammt, das sich auf Spanien bezieht. Sephardische Juden neigen wegen der Vertrautheit mit ihrer eigenen Geschichte und der wahren Bedeutung des Wortes “Semit” dazu, den Begriff “Antisemitismus” zu vermeiden, weil es im Grunde genommen völliger Unsinn ist. Alternativ haben aschkenasische Juden, die das israelische Recht auf Rückkehr ausnutzen — die israelische Gesetzgebung, die am 5. Juli 1950 verabschiedet wurde und Juden das Recht auf Rückkehr, das Recht auf das Leben in Israel und das Recht auf Staatsbürgerschaft verliehen hat — keine Verbindung zu Palästina, wie von H.G.Wells in seinem Werk The Outline of History beobachtet wurde: “Es ist sehr wahrscheinlich, dass der Großteil der Vorfahren der Juden 'niemals' in Palästina gelebt haben, was die Macht der historischen Behauptung über die Tatsache beweist.”
Sogar die langjährige Hypothese, dass aschkenasische Juden von den Khazaren abstammten — einem multiethnischen Königreich, das Iraner, Türken, Slawen und Tscherkessen umfasste, die angeblich von ihrem König zum Judentum konvertiert wurden — wurde durch Studien diskreditiert, die eine mütterliche Linie beweisen, die hauptsächlich aus Europa stammt. Nach neuen Erkenntnissen aus einer aktuellen Studie über mitochondriale DNA — die ausschließlich von der Mutter an das Kind weitergegeben wird — stammten aschkenasische Juden von prähistorischen europäischen Frauen ab, die keinerlei Verbindung zu den alten Stämmen Israels hatten. Dies widerspricht auch der fortwährenden Auffassung, dass die europäischen Juden meistens Nachkommen von Menschen waren, die vor etwa 2000 Jahren Israel und den Nahen Osten verließen.