Die Medienmacher tun also das, was sie besonders gut können: Medien entwickeln, die Kinder mögen und die ihnen die Eltern kaufen oder die Großeltern schenken. Die Kinder selbst können nur begrenzt ermessen, ob die Sendung, das Video oder das Computerspiel Niveau hat oder ob es sich beispielsweise um Billigprodukte aus Asien oder Lateinamerika handelt.
Die Eltern sind gefordert aufzupassen und den kindlichen Gehirnen Qualität zu bieten. Das mag zwar teilweise frommes Wunschdenken sein, weil wir alle wissen, dass die Realität anders aussieht, die Forderung bleibt aber bestehen: Für die Kinder nur das Beste!
Und das gibt es schon heute: Ferien auf Saltkrokan, Lotta aus der Krachmacherstraße, Löwenzahn, Wicki und die starken Männer, Biene Maja oder Ronja Räubertochter sind Fernsehformate, die für jüngere Kinder interessant sind und einen pädagogischen Anspruch einlösen können. Es gibt viele sehr gut gemachte Wissenssendungen, in denen Kinder etwas über das Leben in der Sahara, die Artenvielfalt des Amazonas, wie Käse hergestellt wird oder über die Wunder der Meere erfahren.
Aber: Qualität kostet. Das gilt auch für die Medien. Da kaufen Eltern ihren Kindern teure Jacken und Mützen, doch beim Fernsehkonsum ist Fastfood angesagt.
Computer- und Internetkids
Kinder, die nach 1980 geboren sind, werden „Digital Natives“ genannt. Diese Generation wächst ganz anders mit Medien auf als ihre Eltern. Sie nutzen mehrere Medien gleichzeitig, sind die „Daumenkinder“, die in wenigen Sekunden Textnachrichten (SMS) versenden können, die auf dem einen Ohr den aktuellsten Hit als MP3 hören und mit dem anderen Ohr einen Anruf entgegennehmen. Auf diese Jugendlichen ist die (Medien-) Gesellschaft so nicht eingestellt, weil sie die erste Generation ist, die in dieser Weise durch Medien sozialisiert wird. Die Veränderungen sehen wir täglich in Bussen und Bahnen, in den Innenstädten, in Wartezimmern, auf den Schulhöfen und in den Cafés – überall Laptops, Handys und MP3-Player.
Ein Welt ohne SMS, Internet, eben mobiler Kommunikation können sich die meisten Jugendlichen nicht mehr vorstellen. Das kann manchmal schon nerven, wenn im Restaurant dauernd irgendein Handy klingelt. Dass mittlerweile bei Kinovorstellungen ausdrücklich darauf hingewiesen wird, das Handy auszuschalten, hat schon seinen Grund.
Zwar holen die Mädchen hinsichtlich der Mediennutzung immer mehr auf, dennoch gibt es geschlechtsspezifische Unterschiede bei der Nutzung von Medien: Knapp die Hälfte der Mädchen im Alter von 13 bis 19 Jahren lesen regelmäßig in der Freizeit ein Buch, bei den Jungen sind es nur etwas mehr als ein Viertel. Mädchen interessieren sich für Liebe und Freundschaft, Mode, Handy, Schule und Gesundheitsthemen. Ebenso können sie sich deutlich stärker für Umweltschutz und Kultur begeistern. Bei den Jungen steht der Sport im Vordergrund und was man mit dem Computer so machen kann, aber auch Politik und Wirtschaftsthemen.
Was tun Jugendliche am Computer? Mädchen schreiben mehr und häufiger am Computer für die Schule als Jungen. Computerspiele sind demgegenüber die Domäne der Jungen, die Hälfte spielt sie mehrmals pro Woche. Mit zunehmendem Alter der Jugendlichen geht deren Interesse an den Computerspielen leicht zurück.
Das Bedürfnis nach Kommunikation ist sehr groß, wobei es einige Unterschiede zwischen Mädchen und Jungen gibt: Ersteren ist Kommunikation etwas wichtiger.
Die Internetnutzung wird auch hier durch den Bildungshintergrund beeinflusst. Gymnasiasten bedienen sich häufiger als Real- oder Hauptschüler des Internets als Recherchewerkzeug. Kommunikation und Beziehung sind Motive für die Nutzung des Internet. Auch Langeweile und Einsamkeit helfen die Medien zu vermeiden. Bei Frust und Ärger hört ein Viertel der Jugendlichen Musik. Die Verhaltensweisen von Jungen und Mädchen sind in diesem Fall kaum verschieden, Jungen wenden sich wohl verstärkt dem Internet zu, während Mädchen doppelt so oft wie Jungen ihren Ärger am Telefon oder Handy besprechen.
Ganz offensichtlich steht das Internet bei den Jungen im Alter von 12 bis 19 Jahren im Mittelpunkt der Medienaktivitäten.
Die Medienwelt der Jugendlichen unterscheidet sich signifikant von denen der Kinder.
Das Bedürfnis, sich auszutauschen und zu vernetzen, ist in dieser Altersgruppe besonders stark ausgeprägt. Zwar spielt das Fernsehen im Medienalltag eine sehr wichtige Rolle. Computer und Internet haben aber bereits die Dominanz des Fernsehens in einigen Bereichen gebrochen. Als positiv kann bewertet werden, dass der Computer zusehends als Lernmedium entdeckt und genutzt wird und er immer häufiger für schulische Belange eingesetzt wird. Allerdings zeigt sich auch, wie wichtig und notwendig die Vermittlung von Medienkompetenz bei den 12- bis 19-Jährigen ist.
Конец ознакомительного фрагмента.
Текст предоставлен ООО «ЛитРес».
Прочитайте эту книгу целиком, купив полную легальную версию на ЛитРес.
Безопасно оплатить книгу можно банковской картой Visa, MasterCard, Maestro, со счета мобильного телефона, с платежного терминала, в салоне МТС или Связной, через PayPal, WebMoney, Яндекс.Деньги, QIWI Кошелек, бонусными картами или другим удобным Вам способом.
Вы ознакомились с фрагментом книги.
Для бесплатного чтения открыта только часть текста.
Приобретайте полный текст книги у нашего партнера:
Полная версия книги