Книга Die Weltensegler. Drei Jahre auf dem Mars. - читать онлайн бесплатно, автор Albert Daiber. Cтраница 3
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Die Weltensegler. Drei Jahre auf dem Mars.
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Die Weltensegler. Drei Jahre auf dem Mars.

„Was ist los, um des Himmels willen, was hat sich ereignet?“ Diese Fragen kamen über die Lippen von mehreren der erregten Gelehrten.

„Zunächst nur Ruhe, keine Aufregung, die ja doch zu nichts führen würde, liebe Freunde!“ besänftigte Professor Stiller seine erschrockenen Gefährten. „Es scheint, daß wir in den breiten elektrischen Anziehungsstrom des Mondes gelangt sind, auf den der Weltensegler mit seiner eigenen elektrischen Strömung sofort reagiert hat, daher sein plötzliches Erzittern,“ fuhr Herr Stiller fort. „Nun seht, er beruhigt sich und treibt wieder und zwar bedeutend schneller vorwärts, ein Beweis für die Richtigkeit meiner Vermutungen.“ Mit diesen Worten trat Stiller von seinem Beobachtungsposten zurück, um ihn aber bald nachher wieder einzunehmen.

Von der Geschwindigkeit der rasenden Vorwärtsbewegung spürten die Insassen der Gondel nichts oder nur sehr wenig. Mit größter Aufmerksamkeit beobachtete Professor Stiller wieder den Geschwindigkeitsmesser. Nach einer Stunde konstatierte der Gelehrte kopfschüttelnd eine zurückgelegte Strecke von 4500 Kilometern.

„Warum schütteln Sie den Kopf, Stiller?“ fragte Professor Piller den Kollegen.

„Es geht langsamer vorwärts, als ich mir vorstellte und nach meinen Berechnungen erwartet hatte.“

„Nanu, ich denke, 4500 Kilometer in einer Stunde fliegend zurückzulegen, macht uns so leicht niemand nach. Eine solche Geschwindigkeit übersteigt alles, selbst die kühnste Rechnung,“ warf Brummhuber ein.

„Sie übersehen dabei die ungeheuren Entfernungen, die wir zurückzulegen haben, um unser Ziel zu erreichen,“ entgegnete Professor Stiller. „Doch ich hoffe, daß es in diesem Tempo nicht weitergehen wird; wir kämen sonst,“ fügte er etwas gezwungen lächelnd hinzu, „mit allzu großer Verspätung auf dem Mars an.“

„Ein paar Tage mehr oder weniger spielen bei unserer Reise keine Rolle,“ antwortete Thudium.

Doch Herr Stiller gab keine Antwort mehr. Ernste Gedanken zogen in sein Gehirn und begannen ihn zu quälen. Diese Gedanken wollte er einstweilen für sich behalten. Wozu die Ruhe, das Vertrauen der Gefährten schon jetzt erschüttern? Die Zeit brachte von selbst Rat und vielleicht auch – Hilfe.

So verstrichen der zweite und der dritte Tag der Reise.

Am Ende des letzteren betrug die zurückgelegte Entfernung 324000 Kilometer. Die Geschwindigkeit des Weltenseglers hatte also doch etwas zugenommen, dank der von ihm aus seinen Apparaten nach außen hin abgegebenen elektrischen Kraft, die von Professor Stiller im Vereine mit Piller und Hämmerle einer sorgfältigen Messung unterlag. So vergingen die Stunden. Keiner der Herren vermochte zu schlafen, denn aller Wahrscheinlichkeit nach mußte der Weltensegler noch diese Nacht in die unmittelbare Nähe des Mondes gelangen.

Eine plötzliche, von außen her in die Gondel dringende Helle ließ sofort Professor Stiller den elektrischen Strom schließen. Das Luftschiff begann langsamer zu fahren und stoppte endlich. Die Herren stürzten nach den Fenstern der Gondel, um den ganz unbegreiflichen Stillstand zu ergründen. Staunende Bewunderung über das, was sich ihren Augen bot, wirkte im ersten Augenblick so lähmend auf die Insassen der Gondel, daß sie minutenlang wie gebannt in stummem Entzücken dastanden. Dann aber brach sich eine laute Begeisterung Bahn.

„Großartig! Einzig schön! Allein die Reise wert! Ein Bild ohnegleichen! Der Mond, der Mond!“ so kam es über die Lippen der Beschauer. Unmittelbar unter ihnen zeigten sich, hell beschienen von der Sonne, gewaltige, oft zerrissene, wild zerklüftete, trotzig emporstrebende Berge, die Schatten von wunderbarer, ungekannter Schärfe warfen. Zwischen ihnen gähnten Tausende von Metern tiefe Abgründe, und eine Unmasse ausgebrannter Krater schob sich zwischen die Abgründe und die Felsenmauern. Ziemlich ebene Landschaften waren wiederum von wallartigen Ringen ehemaliger gewaltiger Vulkane umkränzt. Dieses so umschlossene Land lag bedeutend höher als das außerhalb der Wälle sichtbare, aus dem sich wiederum da und dort kegelförmige Berge, die Reste einstiger Vulkane, scharf abhoben. Die merkwürdige Beleuchtung mit ihren einzig schönen Schattenbildern, überhaupt der ganze Eindruck war so eigenartig, in dieser Form so völlig verschieden von dem, was die Herren von der Erde her kannten, daß sie einen Vergleich damit gar nicht zu ziehen vermochten.

Wohin sie auch ihre Blicke richteten, nirgends, aber auch nirgends konnten sie Spuren von Pflanzenwuchs oder Wasser entdecken. Kein See, kein Strom, kein wogender Ozean, kein grünender Rasen, Strauch oder Baum, nichts, rein nichts zeigte sich. Das stumme, ergreifende Bild des starren Todes, das sich hier den Reisenden offenbarte, verfehlte auf diese seine Wirkung nicht. Die erste laute Begeisterung war rasch einer großen Stille gewichen, dem tiefen Ernste, den der Tod bei jedem denkenden und empfindenden Menschen hervorbringt. Nur kurze Zeit hatte man sich der Betrachtung desjenigen Teiles des Mondes hingeben können, der von der Gondel aus sichtbar war. Der Weltensegler fing an langsam zu fallen.

„Auf dem Monde können wir uns weder braten lassen, noch wollen wir auf ihm erfrieren,“ rief Professor Stiller. „Wir müssen also schleunigst aus seiner wegen der Anziehung für uns gefährlichen Nähe weg und wieder hinaus in den Weltäther.“

Rasch wurde die elektrische Kraft wieder in Tätigkeit gebracht; die Flügel der Schraube drehten sich, und der Weltensegler entfernte sich schneller und immer schneller vom toten Kinde der noch lebendigen Mutter Erde.

Die Berechnungen von Professor Stiller gingen dahin, daß nach Kreuzung der Mondbahn und glücklicher Überwindung der Anziehungskraft des Mondes der Weltensegler bald selbst in die eigentliche Anziehungssphäre des Mars gelangen müsse, als desjenigen großen Gestirns, das sich augenblicklich der Erde noch am meisten genähert hatte. Diese Erdnähe mußte begreiflicherweise die natürliche, auf elektromagnetischen Strömungen beruhende Gravitation zwischen Mars und Erde ganz bedeutend beeinflussen. Daraus folgte, daß, wenn ein den Gesetzen der Anziehungskraft unterworfener Körper, wie ihn beispielsweise der Weltensegler darstellte, in den Bereich dieser Anziehung gelangte, er in dem Maße vom Mars angezogen wurde, als er ihm näher stand als der Erde.

Von der Erde war nun der Weltensegler jetzt genau – nach Passage der Mondbahn – 386492 Kilometer entfernt. Es konnte daher keinem Zweifel unterliegen, daß der Weltensegler bereits unter der Anziehungskraft des Mars stand, die Stillersche Rechnung somit stimmte, denn das Luftschiff flog mit gleichmäßiger Geschwindigkeit und in derselben steten östlichen Richtung weiter. Die anfänglich gefürchtete Einwirkung der Anziehungskraft der Sonne konnte nun endgültig ausgeschaltet werden. Der Weltensegler befand sich auf dem richtigen und unmittelbaren Wege zu seinem Ziele.

Schon längst war es wieder dunkle Nacht außerhalb der Gondel, und die furchtbare Kälte des Weltraumes umgab den Ballon. Trotz des hermetischen Abschlusses und der dicken Pelzlager der Gondel vermochten sich die Reisenden gegen die Kälte nur durch elektrische Beleuchtung und Heizung zu schützen.

Ein Tag verging so nach dem andern. Aus der ersten Woche wurde die zweite, aus der zweiten die dritte, aus der dritten die vierte, und noch immer wollte der Flug des Weltenseglers kein Ende nehmen.

Eines Tages – es war in der vierten Woche der Reise – begann die Stille des Gondelinnern ein eigenartiges Geräusch zu unterbrechen.

„Was ist denn los?“ fragten die Gelehrten erstaunt Professor Stiller.

„Ich kann es mir nicht erklären,“ entgegnete dieser. „Weder unsere Uhren noch der Geschwindigkeitsmesser können die Ursache dieses auffallenden Rasselns sein. Und doch muß diese hier innen zu suchen sein, da der Weltäther bekanntlich keine Schallwellen vermittelt.“

Während Herr Stiller so sprach, forschte er nach der Ursache des sich mehr und mehr verstärkenden Lärmes.

„Ich kann wirklich nichts finden. Alle unsere Apparate für Luft und elektrische Kraft sind in Ordnung und funktionieren ruhig und tadellos. Aber halt, da fällt mir ein, es ist ja die Luft in unserer Gondel selbst, die den Schall überträgt, dessen Ursache draußen im Weltenraume liegen muß.“

„Dann ist es vielleicht irgendein Weltkörper, in dessen Nähe wir gelangt sind,“ warf Professor Hämmerle besorgt ein.

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